Weniger Angst

 

 

Gedankenkreisen beenden


Wie bekomme ich wieder Ruhe im Kopf?

 

 

Besonders unangenehm ist das Gedankenkreisen oder auch Gedankenkarussell.

Das Gefühl der inneren Unruhe kennt nahezu jeder Mensch. Bei Angststörungen tritt 

dieses Gefühl als ganz häufige Begleiterscheinung auf und ist wegen seiner Stärke
sehr belastend.

 

 

 

       Das Gedankenkarussell

                  Grübeln

 

 

Unser Gehirn denkt ständig mit zwei unterschiedlichen Bereichen,
dem Unterbewusstsein und dem Bewusstsein.
Der größte Teil unseres Denkens besteht aus unterbewussten Gedanken.
Unterbewusste Gedanken erscheinen blitzschnell, fast wie automatisch. Sie lassen sich
nur schwer und nur indirekt steuern. Und sie bringen auch die Ängste mit. Das fühlt
sich oft sehr unangenehm an.
Ein deutlich kleinerer Teil unserer Gedanken besteht aus bewussten Gedanken.
Bewusste Gedanken können verhindern, dass sich die Tür unseres Unterbewusstseins
sehr weit öffnet und uns dadurch mit Ängsten überflutet.

 

Je mehr sie versuchen bewusst zu denken, umso leichter wird es Ihnen fallen, Ihre
Ängste klein zu halten.

 

 

Gegensteuern kann man den Ängsten vor allem auch dadurch, dass man sich selbst nach und nach ein Gefühl von Sicherheit in das Unterbewusstsein einspeichert.
Dies braucht allerdings einiges an Übung und Zeit.

Deutlich mehr Sicherheit und innere Ruhe erhalten Sie auch dadurch, dass Sie trainieren, möglichst immer für alle offenen Fragen über die sie nachgrübeln,
versuchen eine Entscheidung zu treffen.
Denn alles, was sie bereits entschieden haben oder zumindest vorentschieden  haben, entlastet Ihren Kopf sofort.

Bei einem Problem, welches Sie im Moment einfach nicht gedanklich lösen können,
sollten Sie dann zumindest den einen, nächsten, möglichen Gedankenschritt nach
Ihrer selbst getroffenen Entscheidung im Kopf speichern.

 

Bei unangenehm starkem Grübeln, ist es möglich, dass Sie das vorübergehend
nicht mehr schaffen. Dann funktioniert es am besten, sich den nächsten
Gedankenschritt auf Papier aufzuschreiben. Das entlastet den Kopf, verlangsamt
unser Denken und gibt meistens ein Gefühl der Beruhigung.

 

Beispiel:

 

Mein Auge tut weh. Nächster Schritt. Wenn das in zwei Tagen immer noch weh tut, dann mache ich einen Termin beim Arzt.

Vielleicht kann man noch über einen zweiten Schritt nachdenken. Wenn der Arzt auch nicht weiß, was das sein könnte, frage ich ihn nach einer Überweisung zum Facharzt.

 

Hier sollte man den Gedanken stoppen. Denn wenn man dann versucht weiterzudenken, dann verliert man sich schnell in unzähligen Frage- und Antwortmöglichkeiten.
Dann entsteht eine Art Schneeballsystem. Der Gedanke wird nicht mehr beherrschbar.

Oft verliert man dadurch die Kontrolle (Angst vor Kontrollverlust) über einen eigentlich sehr vernünftigen Anfangsgedanken.

 

Jeder kann in kürzester Zeit durch weitere innere Fragen sehr große persönliche Unsicherheiten und Ängste erzeugen.

Es geht also nicht nur darum zu entscheiden. "Was mache ich dann", sondern darum, einen Gedanken dann zu begrenzen, also zu beenden, wenn man erkennt.

Die Anzahl der verschiedenen Lösungsmöglichkeiten wird unübersichtlich groß.

Man beendet solche Denkvorgänge, indem man sich selbst sagt.

 

Ganz gleich, was danach kommt, ich werde dafür später eine Lösung finden,

wenn es soweit ist.

 

Ich mache es so, wie ich in der Vergangenheit immer eine Lösung gefunden habe.

 

 

Und diese Lösung findet auch jeder Mensch.

Noch nie habe ich einen Menschen getroffen, der an einer Stelle angekommen ist,

an der es keine Lösungsmöglichkeit gibt.

 

 

Es gibt immer eine Lösung!

 

 

Ob man die später auch mögen wird, ist aber eine Frage, die heute niemand

beantworten kann und meiner Ansicht nach auch nicht beantworten muss.

 

 

                                             

    Wie hilft man sich selbst,

    das Grübeln zu stoppen.

 

Damit Sie diesem „scheinbaren“ Gedanken-Durcheinander nicht hilflos gegenüberstehen, beschreibe ich hier eine schriftliche Vorgehensweise, welche fast immer eine schnelle Besserung bringt. Sobald man dies schriftlich kann, kann man es auch im Kopf allein
versuchen.

 

Sie benötigen dazu ein oder mehrere Blatt Briefpapier und einen Schreibstift!

 

Unser Gehirn kann 27 oder auch mehr Gedanken fast gleichzeitig bearbeiten. Schlimm wird es nur, wenn der momentane Stress so groß  ist, dass das Gehirn offensichtlich keine Lösungen mehr für bestehende Fragen finden will. Der Grund liegt darin, dass man anfängt, fast alle Gedanken-Entscheidungen auf später zu verschieben.

Viele haben jetzt den Eindruck. „Ich kann nicht mehr denken.“

Betrachten Sie jetzt mit der schriftlichen Methode ihren Denkvorgang in „Zeitlupe“ und finden Sie wieder selbst die möglichen Lösungen. Dies hilft meistens sehr schnell und entlastet den Kopf.

Schreiben Sie dazu alle Fragen und Probleme auf, die Ihnen dauernd im Kopf herumschwirren. Bitte lassen Sie genug Platz zwischen den Punkten. Sie sehen nun, womit Sie sich zurzeit gedanklich beschäftigen. Nehmen Sie sich jetzt Punkt für Punkt vor.

 

Das wichtige ist, schreiben Sie zu jedem Problem eine mögliche Lösung auf.

Dadurch erkennen Sie, es gibt immer etwas, womit man auch für scheinbar schwierige Situationen einen Lösungsweg finden kann. Ob Sie diesen Weg dann später auch benutzen ist heute nicht so sehr von Bedeutung.

Wichtig ist, das Gehirn soll immer wissen, dass und wie es ein Problem selbst lösen kann.
Mit dieser Methode sollten Ihre Entscheidungsängste schnell schwächer werden.

 

 

Achten Sie auch unbedingt darauf, dass Sie das Gedankenkreisen nicht selbst
in Gang setzen.


Es gibt viele Dinge, die man einfach so akzeptieren muss, wie sie nun mal sind.
An manchen Stellen ist die sonst sehr hilfreiche Frage "Warum", deshalb
leider schlecht. Mit einer falschen "Warum-Frage" können Sie das unangenehme Gedankenkreisen also auch selbst in Gang setzen, obwohl Sie es gar nicht wollten.

 

 

 

                                                                                 zum Thema    Schlafprobleme